Dr. Bernhard Huber-Stiftung
Bericht Oktober 2017
Liebe Afrikafreunde, dieses Mal wurde ich bei meiner Reise von Dominik und Franzi begleitet. Gleich an unserem ersten Tag wurden wir von einem Pastor gebeten, einige Menschen im Osten des Landes zu besuchen, die in besonders großer Not leben. Der Ort heißt Malphhungwane, und es war eine lange Fahrt dorthin an die Grenze zu Mosambik auf größtenteils unbefestigten Straßen. Am Ende bogen wir in einen kleinen Feldweg ab und gelangten zu einem Anwesen mit mehreren Häusern. Hier warteten über vierzig Kinder und einige Erwachsene. Was wir hier sahen, war in der Tat die größte Not. Keines der Kinder lachte – sie alle litten, fast alle hatten Hautveränderungen wie Ausschläge, Pilzbefall oder bakterielle Hautinfektionen. Die Hälfte von ihnen litt an Darmwürmern, was man an den aufgeblähten Bäuchen erkennen konnte. Es lagen auch typische Vitamin-Mangelerkrankungen vor. Diese resultieren aus der sehr einseitigen Ernährung mit Maismehl, was tagein und tagaus auf den Tisch kommt. Tags darauf tätigten wir einen Großeinkauf, besorgten Lebensmittel und Medikamente und waren bereits am nächsten Tag wieder vor Ort. Wir behandelten die kranken Kinder und verteilten die Nahrungsmittel. Dieses Mal war die Freude überschwänglich, und die Kinder sangen: „Bless you, bless you…“. Nach diesem bewegenden Erlebnis widmeten wir uns dem Hauptprojekt: Eine Brunnenbohrung in Mayaluka. Zur Brunneneröffnungsfeier reisten wieder Presse- und Fernsehteams an und berichteten über den Brunnen, dessen kostbares Nass aus 51 Metern Tiefe künftig über 120 Haushalte versorgt. Man zeigte uns auch die Stelle, wo die Familien bisher – seit vier Jahrzehnten! – ihr Wasser holen mussten: Es handelte sich um ein ausgetrocknetes Flussbett, wo man an einer Stelle in die Tiefe gegraben hatte, bis man auf das versickerte Flusswasser stieß. Mit einer Kelle hatte man das schmutzige Wasser mühsam schöpfen und in größere Behälter füllen müssen. Verständlicherweise sind die Menschen nun sehr glücklich über den neuen Brunnen und das saubere Wasser. Von den vielen Patienten, die ich behandelte, ist mir besonders das Schicksal eines behinderten, neun Monate alten Kindes in Erinnerung. Durch Sauerstoffmangel während der Geburt war es blind, hatte epileptische Anfälle und muss daher auch Medikamente einnehmen. Leider konnten wir hier nicht viel mehr tun außer regelmäßige Physiotherapie zu organisieren. Für die vielen andere Patienten wurden wieder dringend benötigte Medikamente besorgt. Außerdem haben wir dieses Mal besonders viele Lebensmittel eingekauft und direkt an die armen Menschen abgegeben. Was haben wir dieses Mal bei den „Big 5“ (Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit, Frauenprojekte) erreicht? 1. Bildung Für Nolungela wurde die Ausbildung für das erste Studienjahr als Lehrerin im Teacher College in Nhlangano bezahlt. Schuluniformen, Schulschuhe sowie Schulmaterialien wurde besorgt. Das Geld zur Betreuung zweier Kindergartenkinder (Pre- School) wurde übernommen. 2. Landwirtschaft Das Gemüse in unserem Gemüsegarten wächst ausgezeichnet, und auch die Papayabäume tragen wieder reiche Früchte. 3. Infrastruktur Ein neuer Brunnen – mittlerweile schon der sechste! – wurde in Mayaluka gebohrt. In unserem Dorf wurden das Abwasserauffangbecken gereinigt, die Wassertanks aufgefüllt, eine neue Gasflasche zum Kochen besorgt und eine zerbrochene Fensterscheibe ersetzt. 4. Gesundheit Viele Patienten wurden untersucht (darunter allein 42 Kinder in Malphhungwane), über 20 Kinder entwurmt. Wir haben auch wieder zahlreiche Medikamente besorgt. 5. Frauenprojekte Unsere „bewährten“ Lebensmittel-Pakete, bestehend aus Maismehl, Reis, Bohnen und Öl, wurden wieder direkt an allein erziehende Mütter und Großmütter abgegeben. Auch die mitgebrachten Schuhe und Kleidung wurden verteilt. Ich danke euch allen für eure Unterstützung. Schon bald werde ich wieder in Swaziland sein. Herzliche Grüße
Zukunft für die Welt
Malphungwane Malphungwane Hauterkrankungen bei den Kindern in Malphungwane Medikamente für die Menschen in Malphungwane Lebensmittel für Malphungwane Essensausgabe Brunnenbohrung in Mayaluka Ein echter Freund ist mir Gule geworden Das Wasser läuft! Sprechstunde im Freien Hausbesuch bei Zomncane Dlamini (Granny von Sibongile) Abendstimmung in unserem Waisenkinderdorf Blick zum Dorf vom Gemüsegarten, im Vordergrund Papaya